Montag, 3. Dezember 2007

Gute Kaufgelegenheit

Eine Schlagzeile der „Times“ mit Tradition. Und wirklich: Hinter dem Nebel sind Neuerungen auszumachen. Tony Blairs präsidialer Stil ist Vergangenheit. Gordon Brown lächelt nicht, er arbeitet. An einer neuen Verfassung, die dem Parlament mehr Macht gibt. An einer Gesundheitsreform, die offene Arztpraxen am Abend und Wochenende vorsieht. An einer Außenpolitik, die das Verhältnis zu den USA neu definiert: „Solid but not slavish.“ Ein Selbstbewusstsein, das begründet ist.

Das Land blickt auf die längste Periode anhaltenden Wirtschaftwachstums seit mehr als 150 Jahren zurück. Im laufenden Jahr ist die britische Wirtschaft mit 3,2 Prozent um 60 Basispunkte stärker gewachsen als in Kontinentaleuropa. Für 2008 werden 2,5 Prozent beziehungsweise 70 Basispunkte über Kontinentalniveau prognostiziert. Begünstigt wird das Wachstum durch die niedrige Inflation von 1,7 Prozent (Kontinent: 2,3 Prozent). Inflationssteigerungen werden nicht erwartet. Die Löhne steigen und die Kreditzinsen bleiben stabil.

Die US-Hypothekenkrise hat am britischen Immobilienmarkt nur kurz für Turbulenzen gesorgt. Im August lagen die Hypothekenzinsen für fixe und variable Zinsen durchschnittlich nur um 0,16 Prozent höher als zu Jahresbeginn. Ein Zinsschritt der Bank of England um 0,25 Prozent nach unten auf 5,50 Prozent wird frühestens für das Frühjahr 2008 erwartet. Die niedrige Arbeitslosenquote von derzeit 5,4 Prozent (Kontinent: 7,1 Prozent) rechtfertigt diese Politik der ruhigen Hand. Die Industrieproduktion wächst, in diesem Jahr mit 0,8 Prozent noch verhalten. Für 2008 rechnen Analysten mit einer Tempoverdoppelung auf 1,6 Prozent. Auch die Gewinnentwicklung der Unternehmen stimmt optimistisch. Das Tempo hat sich zwar von 10 Prozent im vergangenen Jahr auf rund 7 Prozent verlangsamt, doch damit hat sich Anfälligkeit der Unternehmen gegen Rückschläge verringert.

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