Mittwoch, 16. Januar 2008

Dämpfer für JP Morgan

Die US-Investmentbank J.P. Morgan Chase & Co. hat im vierten Quartal 34 Prozent weniger verdient, was mit einer 1,3 Mrd. Dollar schweren Abschreibung auf ihre Subprime-Positionen zusammenhängt. Der Nettogewinn belief sich auf 2,97 Mrd. Dollar bzw. 86 Cents pro Aktie im Vergleich zu 4,53 Mrd. Dollar bzw. 1,26 Dollar pro Aktie im Vorjahr. Der Gewinn aus dem laufenden Geschäft lag bei 86 Cents (Vorjahr: 1,09 Dollar) pro Aktie. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 17,38 Mrd. Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 93 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 17,05 Mrd. Dollar ausgegangen. Für das laufende Quartal stellen sie ein EPS-Ergebnis von 1,10 Dollar bei Erlösen von 18,96 Mrd. Dollar in Aussicht. Jamie Dimon, Chairman und CEO von JP Morgan, kündigte in einer Mitteilung an, dass man im laufenden Jahr extrem vorsichtig bleiben wolle. Sollte sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschlechtern, hätte das negative Auswirkungen auf das Geschäftsvolumen und die Kreditkosten würden weiter steigen. Trotzdem sieht Dimon J.P. Morgan Chase gut positioniert, um weiterhin die operativen Margen zu steigern. Die Aktie von J.P. Morgan Chase beendete den Handel am Dienstag an der New York Stock Exchange bei 39,17 Dollar.

Dax geht weiter runter

Die meisten deutschen Aktien haben sich am Mittwoch im Minus präsentiert und damit ihre Vortagesverluste ausgeweitet. Der Dax gab nach einem kurzen Aufbäumen zum Handelsschluss kräftig nach und schloss mit einem Minus von 1,25 Prozent bei 7472 Zählern. Für den MDax ging es um 1,5 Prozent auf 8530 Punkte nach unten. Der TecDax rutschte um 4,4 Prozent auf 810 Zähler ab. Nach den teilweise drastischen Kursverlusten im Bankensektor am Vortag regiert unter den Anlegern weiterhin die Angst vor neuen negativen Nachrichten aus dem Finanzsektor. Viele sind der Auffassung, dass in puncto Abschreibungen das Schlimmste noch nicht ausgestanden ist. So wurden die Titel der Deutsche Börse um 8,8 Prozent nach unten geschickt. Händlern zufolge nehmen die Markteilnehmer Gewinne bei den Werten mit, "wo noch Speck auf den Rippen ist". Aktien von Adidas rutschten nach einer Abstufung durch Goldman Sachs um fünf Prozent ins Minus. Die Analysten senkten die Titel des Sportartikelherstellers von "Neutral" auf "Sell" und nahmen sie auf ihre"Conviction Sell List". Infineon verloren nach negativen Zahlen des US-Chipherstellers Intel 3,8 Prozent.

Hypo Real Estate gewannen 2,6 Prozent und machten damit nur einen geringen Teil des Vortagesverlustes von mehr als 35 Prozent wett. Zahlreiche Analysten kürzten ihre Schätzungen und Kursziele für die Titel erheblich. Von einem "Vertrauensverlust" sprachen die Experten von Cheuvreux und senkten das Ziel von 58 auf 30 Euro. Im MDax kamen Gildemeister mit minus 17,8 Prozent nach einer Razzia unter die Räder. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Untersuchungen gegen Vorstandschef Rüdiger Kapitza und zwei weitere Personenwegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und Korruption.

Unterdessen kletterten Pfleiderer mit plus 16,1 Prozent an die Indexspitze. Der Vorstand des europäischen Holzwerkstoffkonzerns verhandelt mit Finanzinvestoren über einen Einstieg. Nach dem jüngsten Druck auf die Aktien könnte das einen positiven Impuls bringen, meinte ein Händler. Douglas Holding gewannen nach Zahlen 6,45 Prozent. Diese sind einer ersten Händlereinschätzung zufolge im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. Unterstützend wirke sich die angepeilte Ausschüttungsquote von 50 Prozent aus. Im TecDax litten die Solarwerte unter einer negativen Studie. Die Analysten der Societe Generale hatten die Titel des Branchenprimus SolarWorld von "Hold" auf "Sell" und Q-Cells von "Buy" auf"Sell" abgestuft. Die Wachstumsaussichten in dem Sektor würden der Studie zufolge überbewertet. SolarWorld büßten 11,5 Prozent ein, Q-Cells rutschten um 8,7 Prozent ab.