Samstag, 8. Dezember 2007

Ex-Chef zahlt 600 Mio. Dollar

Der ehemalige Chef des amerikanischen Krankenversicherungs-Riesen UnitedHealth Group wird nach einem Optionsskandal von mehr als 600 Mio. US-Dollar (umgerechnet mehr als 400 Mio. Euro) zurückgeben. Das Unternehmen gab bekannt, dass der 2006 geschasste William W. McGuire sich von weiteren gut 400 Mio. US-Dollar trennen werde. Darunter seien Aktienoptionen im Wert von 320 Mio. US-Dollar sowie Pensionsansprüche in Höhe von 91 Mio. US-Dollar. Bei seinem Rückzug vor mehr als einem Jahr hatte McGuire bereits auf rund 200 Mio. US-Dollar aus Aktienoptionen verzichtet.

US-Medien wiesen allerdings auch darauf hin, dass McGuires Aktienoptionen insgesamt einen Wert von weit mehr als einer Mrd. US-Dollar gehabt haben sollen. So behält er dem "Wall Street Journal" zufolge noch 24 Mio. Optionen, die zum heutigen Kurs mit einem Gewinn von 800 Mio. US-Dollar eingelöst werden könnten. Als Chef von UnitedHealth habe McGuire zudem von 1991 bis 2006 insgesamt 530 Mio. US-Dollar verdient.

McGuire hatte seinen Posten nach einem Skandal um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Aktienoptionen verloren. Sie sollen auf Tage mit niedrigen Kursen rückdatiert gewesen sein, um die Gewinne zu maximieren. In den vergangenen Jahren waren dutzende US- Unternehmen von ähnlichen Skandalen betroffen, viele Manager verloren ihre Jobs. Aktienoptionen geben einem Besitzer das Recht, Aktien zu einem späteren Zeitpunkt zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Üblicherweise wird der Kurs am Tag der Vergabe der Optionen als Ausgangsbasis gewählt. Steigt der Kurs bis zum Fälligkeitstermin der Aktienoptionen kann der Besitzer den Gewinn einstreichen. Mit seinen neuen Zahlungen erzielte McGuire die Einstellung von Untersuchungen des UnitedHealth-Verwaltungsrates sowie der Börsenaufsicht SEC. Es wurde ausdrücklich betont, dass mit die Zahlungen kein Schuldeingeständnis verbunden sei. Die Vergleichszahlung muss noch vor Gericht gebilligt werden.

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