Freitag, 8. Februar 2008

Hoffnung auf frisches Geld

In der für die weltweiten Finanzmärkte hoch bedrohlichen Krise der Anleiheversicherer besorgt sich Branchenführer MBIA mehr frisches Kapital als bisher geplant. MBIA will so seine derzeit gefährdete Top-Einstufung durch Ratingagenturen stützen. Die Spezialversicherer sind wegen der Kreditkrise massiv unter Druck. Bei einem Ausfall droht den Finanzmärkten die nächste massive Schockwelle. Deutsche Bank-Chef Josef Ackermann warnte vor einem finanziellen "Tsunami". Mit der Ausgabe von 82,3 Mio. Aktien will MBIA nach eigenen Angaben nun rund eine Milliarde US-Dollar (690 Mio. Euro) einsammeln. Zuvor waren 750 Mio. US-Dollar geplant. Im vergangenen Quartal hatte der Anleiheversicherer einen Rekordverlust von 2,3 Mrd. US-Dollar erlitten. Der Aktienkurse stürzte wie auch bei der Nummer zwei der Branche, Ambac, dramatisch ab.

Experten nannten es bemerkenswert, dass MBIA in der gegenwärtigen Lage überhaupt ein Verkauf gelungen sei. Konkurrent Ambac hatte unlängst das Vorhaben, Aktien für mindestens eine Milliarde Dollar zu verkaufen, aufgegeben. Zur Begründung wurden die schwierigen Marktbedingungen genannt. Die Wall Street diskutiert derzeit über eine konzertierte Aktion zur Stützung der Versicherer von Anleihen (Bonds). Die Branche garantiert laut Schätzungen Anleihen im Wert von rund 2,5 Billionen Dollar. Die Versicherer stehen für Ausfälle gerade, wenn der Emittent das über den Bond geliehene Geld nicht zurückzahlen kann. Bekommen sie aber selbst Probleme, wird der Schutz der Anleger ungewisser oder gar hinfällig. Für die Emittenten von Anleihen, etwa Unternehmen, wird zugleich ihre Finanzierung schwieriger und deutlich teurer.

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